Fotografieren - Eindrücke bewahren und teilen

Workflow Bildbearbeitung

Im Gegensatz zu vielen anderen Aspekten der Fotografie ist insbesondere der Workflow für die Bildbearbeitung sehr individuell geprägt, und die nachstehende Darstellung ist eben meine Arbeitsweise. Daher ist der Sprachstil auch die ICH-Form, und der vorgestellte Ablauf ist als Beispiel zu sehen, der nicht jeden glücklich machen wird. Aber als Anhalt hoffentlich doch tauglich. - Es ist meine Arbeitsliste . . .

Beim Fotografieren speichere ich meine Aufnahmen parallel im RAW- und im JPG-Format. Dabei dienen die RAW-Dateien der späteren Bearbeitung für Abzüge usw. . Die JPG-Dateien dienen einzig der kurzfristigen Verfügbarkeit für eine evtl. Weitergabe an Andere . . . und geben mir oft hilfreiche Hinweise für die Entwicklung der RAW-Dateien, z.B. bezüglich des Weißabgleichs, denn insbesondere die Grüntöne bei Naturaufnahmen trifft meine Kameraautomatik recht gut.

Übersicht:
       Bilder auf PC übertragen
       Belichtung korrigieren und Bild schärfen
       Ausrichten und Zuschneiden des Bildes


Bilder auf PC übertragen
Bilder importiere ich regelmäßig nach einem Fototag auf den PC, so dass nur kleinere Datenmengen zu bearbeiten sind. Damit entfällt auch die Vorsortierung der Bilder auf dem Speichermedium, sondern ich übertrage alle Bilder per Kartenleser in meine Bildersammlung (alle Aufnahmen, RAW + jpg).
Hochformataufnahmen wurden bereits in der Kamera gedreht, und beim Import werden die Dateinamen geändert in ein eigenes Namensformat, das Verfasser, genutzte Kamera und lfd. Aufnahmenummer beinhaltet (das Aufnahmedatum ergibt sich aus den Metadaten bzw. bei mir aus dem Ablageort nach Datum).

Ich verwalte meine Fotodateien mit Lightroom und mir genügt dieses Programm auch für viele Arbeiten an den Dateien. Demgemäß erfolgt auch die erste - und oft einzige - Bearbeitung in diesem Programm. Nur bei bestimmten Arbeiten wechsle ich in Phototshop Elements. Und diese Arbeitsteilung zwischen den Programmen bestimmt auch meinen persönlichen Workflow.

Zur Datenübertragung auf den PC gehören bei mir:
• Flaggen setzen: jpg-Dateien werden mit "abgelehnt" und RAW-Dateien mit "markiert" signiert
• Fotos sichten, aussortieren und markieren, ggfs. löschen/zum Löschen vormerken (mangelnde Schärfe, Personen schlecht getroffen)

- Sterne vergeben
1 zum Löschen vorgesehen
2 für den Hausgebrauch
3 interessantes Foto
4 Spitzenfoto
- Farben setzen
rot gutes Bild von Ähnlichen
gelb weitere Bilder von Ähnlichen
grün temporäre Markierung
lila erstes Bild einer Reihe
blau weitere Bilder einer Reihe

• Stichworte vergeben (ggfs. in Gruppen)

Und zum Abschluss des Datenimports werden Sicherungskopien der Bilddateien (nur RAW bei gemischten Dateien) angelegt!

zum Seitenanfang

Belichtung korrigieren und Bild schärfen
Nach dem Datenimport per Lightroom nutze ich dieses Programm auch für die Belichtungskorrekturen. Sowohl die Ad-hoc-Entwicklung als auch die umfänglicheren Bearbeitungsmöglichkeiten im Entwicklungsmodul erfolgen unmittelbar an den RAW-Dateien . . . an den Dateien, nicht in den Dateien, denn die jeweilige Originaldatei bleibt bei der Nutzung von Lightroom immer erhalten. Und im Entwicklungsmodul können alle Veränderungen schrittweise (über das Protokoll), im Bibliotheksmodul die Veränderungen nur insgesamt, jederzeit wieder rückgängig gemacht werden.

Für die Belichtungskorrekturen reicht mir Lightroom nicht nur aus, sondern empfinde ich die Bedienung zur korrekten bzw. als angenehm empfundenen Ausbelichtung der Aufnahme als intuitiv eingänglicher als in Photoshop . . . dieses Programm nutze ich später für andere Dinge, in der Regel nicht jedoch für Belichtungskorrekturen.

Und über die Einstellungen zu Klarheit und Dynamik erfolgte auch (evtl. unbewusst) bereits die Schärfung des Bildes, denn nichts Anderes bedeutet das Schärfen als die Erhöhung des Kontrastes bzw. die Akzentuierung der Kanten - damit wirkt ein Bild als schärfer!

zum Seitenanfang

Perspektivkorrekturen, Ausrichten und Zuschneiden des Bildes
Als erster Schritt der Bildbearbeitung sind perspektivische Korrekturen durchzuführen, da beim Bearbeiten des Bildes zum Teil erhebliche Bildteile an den Rändern abgeschnitten werden.
Anschließend werden evtl. Kameraneigungen bei der Aufnahme ausgeglichen, die zu einem schrägen Horizont oder "unsauberen" Senkrechten geführt haben (horizontales, vertikales Drehen bzw. Kippen).
Erst jetzt können nicht beabsichtigte Bildteile weggeschnitten und somit das Motiv "freigestellt" werden, um damit den endgültigen Bildausschnitt festzulegen.

Bei all diesen Schritten leisten senkrechte und horizontale Hilfslinien (z. B. Drittelung) eine wertvolle Hilfe.

zum Seitenanfang



Ausdrucken