Fotografieren - Eindrücke bewahren und teilen

Tipps und Tricks

Übersicht:
       Auslöseverzögerung
       Ausrichten des Bildes
       Belichtungsautomatik korrigieren
       Bewegte Motive
       Digitalzoom
       Kamerahaltung
       Workflow für Aufnahme und für Bildbearbeitung
      

Auslöseverzögerung
Bei der Zeit zwischen dem Drücken des Auslösers und der eigentlichen Aufnahme handelt es sich um die Auslöseverzögerung, die durchaus unangenehm lange währen kann: Schnappschüsse sind nicht mit jeder Digitalkamera einfach zu bewerkstelligen. Schuld daran sind insbesondere die diversen Automatiken, die uns im Normalfall an der Digitalkamera doch so gut gefallen: je eine Automatik für die Entfernungseinstellung (Schärfe), für die korrekte Belichtung, für den Weißabgleich (d.h. automatische Bestimmung und Anpassung der Farbtemperatur) und für eine eventuell notwenige Zuschaltung des Blitzlichtes, natürlich mit Verhinderung der gefürchteten "roten Augen".
Die Auslöseverzögerung wird um so kürzer, je weniger Automatiken wir benutzen, d. h., je mehr Einstellungen wir manuell vornehmen. Um diese Dinge braucht sich die Kamera dann beim Auslösen nicht mehr zu kümmern. Oder:
Wenn wir den Auslöser halb durchdrücken, werden das aufzunehmende Bild bereits ausgemessen und die benötigten Einstellungen gespeichert. Das eigentliche Auslösen der Aufnahme erfolgt dann erheblich schneller (nicht alle Automatiken nehmen die Einstellungen allerdings vorab abschließend vor).

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Ausrichten des Bildes
Die Kamera "gerade" zu halten, ist in vielen Situationen gar nicht so einfach. Allerdings fällt dieser Fehler meistens erst beim späteren Betrachten des Bildes am PC auf, vornehmlich bei Hochformataufnahmen. Neben nicht senkrecht verlaufenden Gebäudekanten ist in der Landschaftsfotografie ein nicht waagrechter Horizont der häufigste Anlass zum Unmut.

Manche Kameras erlauben das Einblenden einer Wasserwaage in den Sucher oder auf den Monitor. Aber evtl. können auf den Monitor Hilfslinien zur Bildgestaltung (Drittelregelung / Goldener Schnitt) eingeblendet werden, die neben der eigentlich beabsichtigten Hilfestellung zur Bildgestaltung gleichzeitig eine wertvolle Hilfe zur horizontalen / vertikalen Ausrichtung der Kamera abgeben.

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Belichtungsautomatik korrigieren
Jede Belichtungsautomatik wird sich um eine ausgewogene Helligkeitswiedergabe bemühen, je nach eingestelltem Modus in dem jeweiligen Messverfahren. Allen Automatiken gemeinsam ist, dass eine mittlere Helligkeitsverteilung angestrebt wird, so dass bei einem hohem Kontrastumfang im Bild einige Bildbereiche über-, andere Bereiche unterbelichtet sein werden.
Hier kann und sollte mit einer gezielten Über- bzw. Unterbelichtung korrigierend eingegriffen werden, um die wichtigen Bildelemete "korrekt" belichten zu lassen.

Die Belichtungsautomatiken basieren auf einem mittelhellen Grau als Standardfarbe bzw. -farbverteilung im Bild. Damit werden helle Umgebungen "automatisch" falsch belichtet - klassisch sind unterbelichtete Aufnahmen im Schnee, bei denen der Schnee nicht weiß, sondern grau wiedergegeben wird.
Oder bei dunklen Umgebungsbedingungen: Aufnahmen in der Dämmerung bzw. bei Nacht werden soweit aufgehellt, dass Motive hoffnungslos überbelichtet werden bzw. die gesamte Stimmung der Aufnahme zu einer normalen Tageslichtaufnahme kippt.

Schon Korrekturen von 2/3-Blendenstufen verbessern die Ergebnisse erheblich.

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Bewegte Motive
Unsere Motive sind häufig mehr oder weniger in Bewegung, so dass wir uns neben Überlegungen zur Schärfentiefe (-> Objektivbrennweite, Blende) auch Gedanken zur Belichtungszeit machen müssen; häufig ist diese Einstellung sogar vorrangig für eine gewünschte Bildwirkung. Gezielte Bildunschäfte ist ein Gestaltungsmerkmal und kann (will) bewusst eingesetzt werden.

Ein klassisches Beispiel für beabsichtigte Unschärfe ist sicherlich die Aufnahme von fließendem Wasser. Schon ein kleiner Bach oder selbst eine durch Wind bewegte Oberfläche einer Wasserpfütze stellt für den Anfang ein nettes Übungsobjakt dar.
Dabei wird die Verschlusszeit so lang gewählt, dass die bewegten Bildelemente eben nicht scharf abgebildet werden (wohl aber die unbewegten Bildteile), und diese differenten Bildelemete machen den Reiz einer solchen Aufnahme aus.
Die nötigen Belichtungszeiten sind für den Anfänger überraschend kurz ... bereits lange Sekundenanteile reichen für solche Effekte häufig aus. Zur Orientierung können die Anhaltspunkte aus der späteren Tabelle dienen. Und wenn die benötigte Belichtungszeit aufgrund der Kameratechnik und der aktuellen Lichtverhältnisse nicht lang genug möglich ist, kommen farbneutrale Graufilter zum Einsatz!

Mehr Erfahrungen ( = Versuche) für beabsichtigte Effekte setzen Aufnahmen mit "eingefrorenen" Bewegungen voraus.
Ein Ansatz für solche eingefrorenen Bewegungen ist es, das bewegte Objekt mit der Kamera währnd der Aufnahme zu verfolgen (insbesondere natürlich bei Querbewegungen). Die Aufnahme soll dabei der Aufnahmeobjekt scharf abbilden, während das Umfeld bzw. der Hintergrund unscharf abgebildet wird.
Andererseits kann natürlich auch eine so kurze Verschlusszeit gewählt werden, dass sowohl das Umfeld als auch das bewegte Aufnahmeobjekt scharf abgebildet wird. Als Orientierung für die dazu notwendigen Verschlusszeiten dient die nachstehende Übersicht:

Objekt Objektbewegung
frontal quer diagonal
Fußgänger 1/30 s 1/125 s 1/60 s
Jogger 1/160 s 1/800 s 1/320 s
Radfahrer 1/250 s 1/1000 s 1/500 s
fliegender Vogel 1/500 s 1/1600 s 1/1000 s
Auto 1/800 s 1/2000 s 1/1000 s


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Digitaler Zoom
Ich kann mir keine sinnvolle Verwendung des digitalen Zooms vorstellen. Zwar wird damit eine (gegenüber dem optischen Zoom) weitere Veringerung des Bildwinkels erreicht, d. h., das Motiv rückt scheinbar näher an den Betrachter heran, jedoch wofür?
Technisch betrachtet, wird beim Zuschalten des digitalen Zooms nur ein Teil des eigentlich möglichen Bildes aufgenommen, wie es die sonstigen Kameraeinstellungen (nach dem optischen Zoom = Brennweiteneinstellung) bedingen würden. Der jetzt eingeschränkte Bildbereich nutzt jedoch nicht den gesamten für das Bild zur Verfügung stehen Raum auf dem SensorChip, sondern nur den anteiligen Bereich des anteiligen Bildausschnittes. Der Digitalzoom erbringt also keine Qualitätsverbesserung der Aufnahme, sondern nur eine Teilablichtung des Bildausschnittes.
Das kann aber jedes Bildbearbeitungsprogramm in der Nachbearbeitung am PC - und meistens besser als die Digitalkamera.
Also Hände weg vom Digitalzoom - hierbei handelt es sich nur um ein Verkaufsargument, aber kein gutes . . . und wird inzwischen sogar immer seltener angeboten.

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Kamerahaltung
Die Kamera stellen / legen wir auf der linken Hand ab. Wenn der linke Ellenbogen dann noch am Körper abgestützt wird, sorgen wir für eine größtmögliche Stabilität.
Damit schaffen wir eine stabile Kamerahaltung und gleichzeitig bleiben alle Bedienelemte der Kamera mit der rechten Hand greifbar.
Monitor vs. Sucher
Eine Kamerahaltung mit Blick durch den Sucher und das Gehäuse ans Gesicht gedrückt ist natürlich erheblich stabiler als das Abstellen der Kamera auf der ausgestreckten Hand mit Blick auf den LCD-Monitor, aber wer möchte das noch ? Also stützt kaum jemand seine Kamera am Gesicht ab, und doch wäre dies eine besonders stabile Kamerahaltung.
Die Kamerahaltung "freischwebend" mit Blick auf den LCD-Monitor ist erheblich anfälliger für Verwackelungen.

Geringe Verbesserungen schaffen eine ruhige und unverkrampfte Körperhaltung und ein bewusst ruhiges und gleichmäßiges Durchdrücken des Auslösers . . .
Es gibt also gewichtige Gründe für eine Kamera mit - zusätzlichem - Sucher, neben dem technisch bedingt schnelleren Autofokus der Spiegelreflexkameras.

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Workflow für Aufnahme und für Bildbearbeitung
Umfangreiche Arbeitsabläufe zur Erledigung einer Aufgabe sollten in allen Einzelheiten beschrieben werden, um die Abläufe zu strukturieren und um keinen Einzelschritt zu vergessen. Zwar werden nicht immer alle Einzelschritte tatsächlich notwendig sein und auch die Reihenfolge im Einzelfall geändert, jedoch sollten sie jeweils alle in den Überlegungen berücksichtigt werden, und damit zum fotografischen Alltag werden. Insbesondere in der Bildbearbeitung sind Listen für die Abfolge zum Abhaken sinnvoll, um keinen Schritt zu vergessen . . .

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