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In der Epoche der Romantik nahmen zum ersten Mal auch Frauen
aktiv am kulturellen Leben teil und gestalteten dieses in immer
stärkerem Maße durch ihr eigenes künstlerisches und
literarisches Schaffen mit.
Caroline und Dorothea Schlegel
spielten besonders in der Frühromantik eine zentrale Rolle
für den literarischen Kreis in Jena. Rahel Varnhagen
führte von 1790 bis 1806 einen Literarischen Salon, in dem sich
Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtung und Weltanschauung,
verschiedener Stände sowie Dichter, Naturforscher, Politiker,
Gesellschaftsgrößen und Aristokraten trafen und ihre Ideen
zu wichtigen Themen ihrer Zeit austauschten. In diesen geselligen
Zusammenkünften wurden nicht nur aktuelle literarische
Strömungen diskutiert, sondern auch die Idee der Emanzipation
vorangetrieben. Mit großen Einschränkungen im
öffentlichen Leben hatten diese Frauen dennoch alle zu
kämpfen, wie es z. B. die Biographie von Caroline von
Günderode zeigt.
Als größte Schriftstellerin der Romantik kann Bettina
von Arnim gelten, die besonders durch ihr Werk Goethes
Briefwechsel mit einem Kinde, eine freie Bearbeitung ihrer
Korrespondenz mit dem Dichterfürsten berühmt wurde, aber auch
viele eigenständige, originäre Werke schuf, welche vor allem
durch ihr offenes, freizügiges Aussprechen tiefer Gefühle
beeindrucken.
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Grande Dame der europäischen Literaturwelt der Klassik
und noch der Romantik war Baronin Anne Louise Germaine de
Staël-Holstein und wurde aufgrund ihrer Bildung und ihres freien
Geistes bereits von Goethe hoch verehrt. Madame de Staël,
die als Tochter des ursprünglich aus Brandenburg stammenden
Finanzministers und Regierungschefs Jacques Necker in Paris
aufgewachsen war, hatte bereits im Salon ihrer Mutter viele Autoren der
Spätaufklärung kennengelernt und begann schon in ihrer Jugend
damit, literarische Texte zu verfassen. Ihr eigener Salon war zeitweise
der Treffpunkt der gemäßigten Revolutionäre. 1803 trat
sie eine Reise nach Deutschland an, wo sie unter anderem Wieland,
Schiller und Goethe traf, der ihren politischen Mut und ihre
literarische Bildung sehr verehrte. Mit dem Aufruf, sich nicht nur
durch die Kultur der Antike inspirieren zu lassen, sondern sich
stärker an der christlich-germanisch geprägten Kultur des
mittelalterlichen Mittel- und Nordeuropa zu orientieren, wies sie der
beginnenden Romantik den Weg. Das elterliche Landgut Coppet bei Genf
war ständiger Zufluchtsort und Treffpunkt für viele Dichter
der Romantik.
Auf den nächsten Seiten kannst du eine Menge interessanter
Informationen über diese Zeit des geistigen Aufbruchs in eine
erste, geistige Emanzipation sammeln. Mit Hilfe ausgewählter
Seiten im Internet wirst du viele Details über Lebensbedingungen
und Probleme der Menschen im frühen 19. Jahrhundert kennenlernen.
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