Der Gügel

Gegenüber der mächtigen Giechburg ragt wie ein Schiff auf Fels gebaut die Wallfahrtskirche auf dem Gügel empor. Sie ist mit der Giechburg ein Wahrzeichen des Bamberger Umlandes. An malerischer Lage kommt kein Bauwerk des Gebietes dem Gügel gleich, wie auch der Ausblick zu den schönsten des Jura gehört. Erstmals wird der Gügel urkundlich 1274 als Burg mit einer Kapelle zu Ehren des hl. Pankratius erwähnt. 1430 wurde die Kapelle durch die Hussiten zerstört. Fürstbischof Anton von Rotenhan (1431-59) baute eine größere Kapelle weiter nördlich wieder auf. Ein zweites Mal wurde der Gügel im Bauernkrieg 1525 zerstört. Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen gab ihm seine heutige nachgotische Gestalt durch Baumeister Lazaro Agostino (l610-l8). Obwohl dem hl. Pankratius geweiht, ist die Kapelle ein Muttergottesheiligtum.

Das Hochaltarbild zeigt die Himmelfahrt Mariens in Anlehnung an Tizians Assunta. Es wurde in den Jahren 1617-1620 vom Bamberger Hofmaler Wolf Fukher gemalt. Am Fuße des Felsens, auf dem die Kapelle erbaut ist, befindet sich eine Lourdesgrotte, die 1891 errichtet wurde. Von der Grotte führen, in den Felsen gehauen, steinerne Treppen zur halben Höhe des Choranbaues, wo sich das Hl. Grab befindet; dann führen die Stufen im Halbdunkel des Innern weiter hinauf durch die Sakristei in die Kirche selbst.