Betroffenenbeirat
von Geschädigten durch sexuellen, geistlichen und gewalttätigen Missbrauch im Erzbistum Bamberg












Aufgaben des Betroffenenbeirats

Betroffene begleiten,
die Stimme erheben aus der Perspektive von Geschädigten,
 die eigenen Geschichten und die Geschichten anderer Geschädigter aufdecken, verfolgen, wach halten und Konsequenzen daraus entwickeln,
 zur Weiterentwicklung des Umgangs mit Fragen der sexualisierten Gewalt im Verantwortungsbereich der Erzdiözese beitragen,
 Stellungnahmen und Einschätzungen zu bestehenden und geplanten Maßnahmen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt abgeben und
gemeinsam mit den anderen in Prävention, Intervention und Aufarbeitung Tätigen die Gegenwart und Zukunft im Missbrauchsgeschehen verbessern
 
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Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Bamberg arbeitet seit Mai 2022, die erste Arbeitsphase geht bis Februar 2024, damit wird die Arbeit aber nicht zu Ende sein.
Erste Treffen dienten dem Austausch von Geschichten, Erfahrungen und Gegenwart von Geschädigten, ein Gespräch mit dem inzwischen emeritierten Erzbischof Schick sicherte die selbst gesetzten Ansprüche vorläufig ab.
Seit 1. März 2023 existiert eine Satzung, und Mitte März 2023 ist die Geschäftsordnung in Kraft treten. Damit bekommt unsere Arbeit einen klareren Rahmen. Es war ein langwieriger, aber fruchtbarer Prozess, die Anfangshürden zu nehmen.
Die Vernetzung mit anderen Betroffenenbeiräten in Bayern und mit der unabhängigen Aufarbeitungskommission bringen Hilfe und Erleichterungen für ein konstruktives Vorgehen. Wir sehen uns im Aufarbeitungsprozess als Verbündete mit verschiedenen Perspektiven an - unsere Perspektive und Expertise ist die der Betroffenen und Geschädigten, und deshalb sind wir da nicht "neutral", sondern dezidiert parteiisch.

Das Geschehen von Gewalt und sexuellem Missbrauch im Rahmen der katholischen Kirche ist in vielerlei Hinsicht unübersichtlich. Wir müssen notwendigerweise Schwerpunkte setzen, da die Vielzahl der "Fälle" - der Geschädigten und der Täter - eine erschöpfende Beschäftigung gar nicht zulässt.
Und, es kommen auch immer wieder neue "Fälle" dazu, das bedeutet: neue Kontakte, neue Geschichten, neue Orte, neue Namen, neue Menschen.
Am Komplex „Wallenfels“, der inzwischen aus den Schlagzeilen wieder verschwunden ist, der ja ein erschreckender Komplex „Oberkotzau, Hersbruck, Nürnberg, Mainroth, Weisendorf, Kirchehrenbach, Wallenfels, Uffenheim und Bolivien“ um den Missbrauchstäter Pfarrer Dieter Scholz ist, sind wir ganz weiterhin dran und wir werden ihn nicht aus den Augen verlieren – nicht, was in der Vergangenheit geschah und nicht, wie die Folgen und das weitere Vorgehen der Verantwortlichen bis in die Gegenwart angeht.Ein Treffen unter Geschädigten von Pfarrer Scholz ist im Frühsommer 2023 geplant, Interessenten dafür können sich jetzt schon melden.
Der Synodale Weg hat endlich auch die sexualisierte Gewalt gegen Erwachsene zentral in den Blick genommen. Auch hier kommen lokal-regional neue Fälle in den Brennpunkt, die wir in den Blick nehmen - gegen vielerlei Hürden und Widerstände!
Alte und junge Fälle beschäftigen uns – bedrückende Geschichten, die zum Teil gar nicht so lange zurückliegen.

Zusammen mit der Pfarrei Oberasbach einen öffentlichen Abend vor, der am 27. April 2023 ein Versuch für öffentliches Auftreten und Gespräch sein soll. Wir werden einladen und berichten

Monatlich etwa einmal trifft sich der Betroffenenbeirat zu seinen regulären Sitzungen. Es umfasst derzeit acht Mitarbeitende. Zu gleichberechtigten Sprechern wurden Matthias Wünsche und Waldemar Naperkowski (Sunny) gewählt, und als Moderator und Coach wurde Bernd Fricke gewonnen.
Der Betroffenenbeirat ist in seiner Themensetzung und Projektauswahl, sowie in seiner Vorgehensweise unabhängig von Vorgaben Dritter. Die Prozesse zur Aufarbeitung werden so direkt von Geschädigten begleitet.
Themen, Problemanzeigen, Feedback sind jederzeit erwünscht und willkommen - auch wenn es nicht möglich ist, allen Meldungen sofort nachzugehen. Wo wir uns nicht im Betroffenenbeirat damit beschäftigen können, vermitteln und beraten wir in Sachen anderer passender Kontakte.
Alle Kontaktaufnahmen und Meldungen werden im Betroffenenbeirat streng vertraulich behandelt, solange das nicht verbindlich anders vereinbart ist.

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