Der Sandmann
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Szene aus dem "Sandmann"
 
Alexandre Alexeieff: Der Sandmann In seiner Erzählung "Der Sandmann", die 1816 als erstes Werk des Zyklus "Nachtstücke" erschienen ist, setzt sich E.T.A. Hoffman sehr intensiv mit dem Thema des künstlichen Menschen auseinander. Der Physiker Spalazani hat eine Puppe konstruiert, zu deren Vollendung er die Hilfe des unheimlichen Coppelius benötigt.  Ausgerechnet die persönlichsten Körperteile, die Augen, werden von dieser Verkörperung des Bösen dem Automaten-Menschen eingesetzt. Von einem Perspektiv, das er von Coppelius erworben hat, getäuscht, erkennt der Student Nathanael in der Puppe eine faszinierende Schönheit, seine phantastische Geliebte Olimpia und vergißt seine Braut. Als er seinen Irrtum bemerkt, "packt ihn der Wahnsinn mit glühenden Krallen". Von seiner Braut wird er gesund gepflegt, wird aber wieder wahnsinnig, als er erneut durch das Perspektiv blickt, und stürzt sich in den Tod.

Schon in dieser frühen Auseinandersetzung mit dem künstlichen Menschen, erkennt E. T. A. Hoffmann deren Problematik. Die Begegnung mit seinem künstlichen Ebenbild stürzt den Menschen in Verwirrung. Seine Identität wird auf die Puppe übertragen. Das Erkennen der Wirklichkeit wird fraglich, erweist sich bald als  Täuschung. Subjektive und objektive Wahrheit stellen sich gegenseitig in Frage. Mir der Erkenntnisfähigkeit verliert der Mensch seine Identität und endet im Wahnsinn.

In einer dramatischen Szene am Schluss der Erzählung streiten die zwei Wissenschaftler um die Puppe Olimpia und zerstören sie dabei.