Schweiz-Italien 11.-14.6.1998


11.6.98

Abfahrt um 8:00 Uhr in Höfen (liegt in der Nähe von Bamberg)

Zieh ich die Regenkombi gleich an oder doch erst wenn es richtig regnet?
Nachdem ich noch meinen Bruder Norbert abgeholt habe geht es auf die A73 Richtung Nürnberg und dann weiter auf die A6 bis zum Kreuz Feuchtwangen-Crailsheim. Ab hier geht es dann doch nur mit Regenkombi :-(
Von da aus weiter auf die A7, E54 und A96 bis zum Bodensee
Kurz durchs Ösiland und bei St. Margrethen in die Schweiz.
Über Altstätten, Appenzell (wurde wohl nach dem Käse benannt ;-), Wattwil nach Rapperswil, wo wir den Zürichsee überqueren.
Ab und zu macht sogar der Regen mal 5 Minuten Pause.
Bis nach Lauerz in der Nähe von Schwyz ist es dann nicht mehr weit, und um 15:30h treffen wir bei Marcel, einen Bekannten von Norbert, ein.

[lauerz] Es sieht nicht so aus, als ob der Regen aufhören würde.


12.6.98

Der Dauerregen hat nicht nachgelassen und auf den Bergen hat es sogar geschneit, und so beschließen wir, die Flucht nach Italien anzutreten.

[Urner See] Bei dem Regen ist das andere Ufer des Urner Sees fast nicht zu sehen

Nach dem Frühstück zeigt uns Marcel den Weg zur Victorinox Fabrik in Schwyz, wo wir uns mit den berühmten schweizer Taschenmessern eindecken.
Eigentlich wollten wir über das Stilfser Joch, aber nachdem in Altdorf auf den Hinweistafeln schon die Schneekettenpflicht für Klausen- und Oberalppass angezeigt wird, bleibt uns nur noch der St. Gotthard-Pass, wo teilweise Schneetreiben das Tempo vorgibt.

[ Gotthard-Paß] Es herscht "Traum"-Wetter am St. Gotthard-Paß

Dieser erweist sich als Wetterscheide, denn schon auf der Abfahrt nach Airolo regnet es nicht mehr und ab und an reißt sogar die Wokendecke auf.
Das Wetter wird immer besser.
Auf der ganzen Strecke am Luganer und später auch am Comer See entlang gibt es Baustellen und das Fahren macht nicht viel Spaß. So beschließen wir in Sorico das Baustellenende in einer kleinen Kneipe mit einem kühlen Bier zu feiern. Die Einheimischen schauen natürlich Fußball-WM und nehmen uns kaum zur Kenntnis.
Wir schlagen die Richtung zum Tonale-Paß ein, den wir über den Passo dell'Aprica und Edolo auch fast erreichen.
In Porte di Legno bekommen wir ein Zimmer im Hotel La Manier.
Hier treffen wir ein Pärchen aus Eichstätt, das auf dem Rückweg von einem 3-wöchigen Motorradurlaub auf Zypern ist. Sie haben einige nette Geschichten über griechische Mittelmeerfähren zu erzählen.


13.6.98

Herrlichster Sonnenschein

Als grobes Ziel stecken wir uns für heute Gardasee und dann wieder Richtung Norden bis ungefähr Meran.

[Tonale-Paß] Na also, es geht doch: Purer Sonnenschein am Tonale-Paß

Über den Tonale-Paß erreichen wir Dimaro, wo wir nach Madonna di Campiglio abbiegen und erst der 239 und dann der 237 bis nach Ca Rossa folgen.
Hier biegen wir nach Riva di Garda ab.

[Riva di Garda] Den Blick dürften wohl die meisten Motorradfahrerer kennen: Riva di Garda am Gardasee

An so einem langen Wochenende gibt's am Gardasee wohl mehr deutsche Motorradfahrer als Einheimische ;-)
Wir halten uns nach Norden und machen am Molvener See eine kurze Pause.

[Cavedago] Diesen herrlichen Ausblick genießt man von Cavedago, nördlich vom Molvener See, aus

Die Abfahrt vom Mendelpaß nach Eppan gefällt uns so gut, daß wir bei einer Tankpause in Tisens spontan beschließen über das Gampenjoch nochmal zum Mendelpaß zurück zu kehren.
Da wir nicht wissen ob das Timmelsjoch nach den Schneefällen offen ist, suchen wir eine Unterkunft nahe Meran, um als Alternative den Reschenpaß in Reichweite zu haben.
Nach der zweiten Absage meint Norbert ganz frustriert: "Wenn wir beim nächsten Mal kein Zimmer bekommen, fahren wir noch heute nach Österreich, in Sölden finden wir sicher was." Nach einer Irrfahrt über 7 km kleinster Sträßchen finden wir oberhalb von Riffian den Gasthof Walde.

[Meran] Vom Gasthof Walde über Meran

Zu unserer Überraschung treffen wir hier oben zwei Moppedkollegen die schon einige Tage hier sind und ihre 900er Monster und die nagelneue 640er LC4 mit dem Hänger von Olpe hierher gebracht haben, und am Abend trifft noch ein Pärchen aus Nürnberg ein, die mit ihrer TA auf dem Rückweg von einem Sizilienurlaub sind.
Den beiden Sauerländern können wir am Abend bei einigen Bierchen noch bei ihrer Planung für die Tour in die Dolomiten am nächsten Tag helfen, da wir die Ecken noch vom letzten Jahr recht gut kennen.


14.6.98

Ab nach Hause

Laut Auskunft unseres Wirtes soll das Wetter bis Mittag schön bleiben, und so beschließen wir nach dem Frühstück um 8:30 zum Timmelsjoch aufzubrechen.
Um diese Uhrzeit ist kaum Verkehr und so bringen wir die Auffahrt recht zügig hinter uns.
Im Tunnel oben auf der Höhe liegt Eis und den Schnee sind wir ja schon gewohnt.

[Timmelsjoch] Kehre Nr. 8 am Timmelsjoch. Mit allem was die Natur an Gutem auf Lager hat: Schneematsch, Split und Tauwasser

Kurz hinter der Mautstation ist es dann passiert: Bei einem Wendemanöver ist mir die Straße unter den Füßen ausgegangen und ich hab die Mühle hingelegt. Gut 270kg sind nicht zu stoppen wenn sie mal am kippen sind :-(
Leider gibt es davon kein Bild ;-))
Außer dem Halteschloß am Koffer ist glücklicherweise alles heil geblieben, und das konnten wir an einer Tankstelle in Sölden behelfsweise reparieren.

Über den Fernpass ging es dann weiter nach Garmisch-Partenkirchen und auf die Autobahn, wo schon nach wenigen Kilometern die Regenkombi wieder zum Einsatz kam.
Nach über einer Stunde im Baustellenstau bei Nürnberg sind wir um 17:00h wieder zu Hause.


Zusammenfassung:

Gefahrene km: ca. 1800,

Teilnehmer:
Helmut K1100RS
Norbert K75RT

Verluste: 3 abgescherte Nieten am Halteschloß meines linken Koffers.


Zurück zur Motorradseite Zurück zur Homepage
Letzte Änderung: 22.6.1998 Helmut Oltenburger.