1. Notwendigkeit und Nutzen
2. Meßverfahren
3. Ergänzende Verfahren
4. Typische Schwachstellen
5. Qualitätssicherung


1. Notwendigkeit und Nutzen

Eine relativ luftdichte Gebäudeaußenhülle ist Voraussetzung für

  • einen geringen Energieverbrauch,
  • die gewünschte Wohnbehaglichkeit und
  • die Vermeidung von Bauschäden.

Nach den gültigen Regelwerken, wie der Wärmeschutzverordnung, wird eine luftdichte Gebäudehülle gefordert. Sie wurde jedoch bis vor kurzem weder in der Planung noch in der Ausführung kontrolliert.
Es gibt nun geeignete Prüfmethoden, um die Luftdichtheit - ausgedrückt in Luftwechselzahlen - zu bestimmen. Durch einen relativ einfachen Drucktest ist es möglich, für Gebäude die Luftwechselzahl zu ermitteln und somit das Maß der Luftundichtigkeit der Gebäudehülle zu erkennen.

 

Blower-Door


zum Seitenanfang

2. Meßverfahren

Zur Messung der Luftdurchlässigkeit nach dem heute üblichen "Blower-Door-Meßverfahren" wird im Gebäudeinneren mit Hilfe eines drehzahlgeregelten Ventilators, der in einen Tür- oder Fensterrahmen eingebaut wird, eine definierte Druckdifferenz zur Außenluft erzeugt. Der vom Ventilator geförderte Volumenstrom ist dann genauso groß wie der Gesamtvolumenstrom durch alle Lekkagen und damit ein Maß für die Luftdurchlässigkeit bzw. Luftdichtheit der Gebäudehülle.

 

Meßverfahren


zum Seitenanfang

3. Ergänzende Verfahren

Um die durch die Gebäudehülle strömende Luft sichtbar zu machen, werden die zu prüfenden Räume mit einer Nebelmaschine vernebelt. Bei Überdruck wird der Nebel durch Lecks nach außen gedrückt; dadurch können dann sowohl die Luftmengen als auch die örtlichen Leckstellen optisch erkannt werden.
Bei Unterdruckbetrieb werden mit Prüfröhrchen und entsprechenden Meßgeräten die Einströmstellen genau geortet und die Luftgeschwindigkeiten bestimmt.

 

Nebelaustritt


zum Seitenanfang

4. Typische Schwachstellen

Der Luft- und Dampfsperre wird nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Kritisch sind alle Nähte, Überlappungen und die Vielzahl der Anschlüsse und Durchdringungen.Hierfür müssen schon in der Planungsphase die geeigneten Materialien und Lösungen gefunden werden. Beschädigungen beim Einbau oder danach müssen vermieden werden.
Erfolgt eine Prüfung der Luftsperre vor dem Innenausbau, kann komplikationslos nachgebessert werden. Desweiteren gibt es eine Vielzahl luftführender Wege (z.B. Lüftungs- und Rohr-schächte), die in der Praxis durch Augenscheinprüfung allein nicht erkannt werden.

 

Austritt am Giebel


zum Seitenanfang

5. Qualitätssicherung

Das geschilderte Meßverfahren erlaubt mit wenig Aufwand eine Kontrolle der Dichtheit, wie sie in den Regelwerken, z.B. der Wärmeschutzverordnung und dem Entwurf der DIN 4108-7, gefordert wird. Bei positivem Ergebnis kann ein Zertifikat ausgestellt werden.

Es bescheinigt:

  • dem Bauherrn die Bauqualität,
  • dem Architekten die richtige Planung bzw. Bauleitung
  • und dem Handwerker die korrekte Ausführung.

Dies sollte Bestandteil jeder förmlichen Bauabnahme sein Die Messung dient darüber hinaus der Erfolgskontrolle nach Sanierungen.

 

Energie- und Umweltberatung Dipl.-Ing. (FH) Udo Zahner