Historischer Hintergrund
Ahnherr unserer Großfamilie des rheinisch / niederrheinischen Zweigs war Aegidius Roosen , seines Zeichens Müller, Herkunft vermutlich aus Aldekerk, der um 1750 geboren sein mag; wir wissen lediglich um das Datum seiner Eheschließung, 10. April 1769 mit Johanna Cuypers. Die Roosen's waren Zuwanderer aus den Niederlanden, um 1495 - das ist das Geburtsjahr von Cord (auch Coordt), der von Kassenbrook (heutiges Korschenbroich) 1532 nach Steinrade bei Lübeck zog und als Ahnherr der Roosen's der Hamburger Linie gilt. Der Zeitraum von 1495 bis 1750 ist für die am Niederrhein verbliebenen Roosen's , soweit mir bekannt, wahrscheinlich nicht dokumentarisch belegt oder durch die Wirren der Zeit vernichtet worden. Aegidius war der Vater von Peter Jacob Roosen , Müller auf der Mühle Richardshoven/Esch, geboren 1778 in Kaldenkirchen. Das Aufgebot zur Eheschließung zwischen der 27-jährigen Magd Cornelia Mühlstroh und dem 37-jährigen Müller Peter Jacob Roosen aus Kaldenkirchen erfolgte am 21.04.1816 ebendort und am 05.05. in Heinsberg, öffentlich, "wirklich vor der Hauptthüre des Gemeine-Hauses"... - wie es in kirchenamtlichen Unterlagen hieß. Die Geburtsurkunden seiner Söhne Balthasar Hubert und Johan Engelbert ergaben Aufschluß zu seiner Ansässigkeit - Richardshoven bei Esch. Geburtsurkunden existierten noch von seiner Tochter Johanna Cornelia Margaretha, geb. 13.07.1817 - die später verehelichte Lucht, deren Ehe kinderlos blieb; sie verstarb 1862 in Kirdorf.
Aegidius Roosen hatte noch zwei Brüder - Heinrich und Johan Wilhelm; Letzterer heiratete am 21.03.1772 seine Cousine Catharina van Dahlen, welche die Taufpatin von Catharina Mechthild (* 1772) war. Auf einer Preußischen Kartenaufnahme
(Uraufnahme von 1844, Band X, Blatt 2 erkennt man Richartzhoven, eine Ortschaft mit einem Gut und einer Wassermühle, ca. 3 km von Niederembt, in Richtung Oberembt gelegen, durch welche ein Flüßchen namens Finkelbach fließt - die Energiequelle der dort angesiedelten Wassermühlen. "Sein Quellgebiet liegt bei Rödingen auf der Jülicher Börde, deren Oberflächenwasser er nach Osten zur Erft hin abführte. Er hatte ein so gutes Gefälle, daß er schon nach wenigen Kilometern bei Oberembt die erste von zwei oberschlächtigen Mühlen antreiben konnte. Seinen Taleinschnitt hieß man "Embegrund", nach dem die beiden Embt-Dörfer, Ober- und Niederembt benannt wurden. Wahrscheinlich hieß er früher sogar "Embe" oder "Embter Bach", ehe er den nicht mehr zu deutenden Namen "Finkelbach" erhielt. In alter Zeit muß der Bach viel Wasser geführt haben, für das die weiten
Bürgewälder zwischen Bedburg und Jülich ein schier unerschöpfliches Reservoir waren. Aber die großen Rodungen im 19. Jhdt. nahmen ihm weitgehend seine Lebenskraft. Heute kann man ihn im Sommer nur noch
am kräftigen Grün des Bewuchses am Bachbett erahnen. Ohnehin ist er zu einem erheblichen Teil kanalisiert." Das Rittergut Richardshoven (Richartzhoven) gehörte bis zur Säkularisation der Abtei Kornelimünster, dann
dem Preußischen Staat. Schon im 11. Jhdt. wurde es erstmals urkundlich genannt. Seit der ersten Hälfte des 19. Jhdt. befindet es sich in Privatbesitz. Eine namentliche Erwähnung von Peter, dem Müller, wird man in den Archiven vergeblich suchen,
da Pächter (ausgenommen Erbpächter) in Archiven nicht geführt werden. Wir wissen von seinen beiden Söhnen, Balthasar Hubert, dem Mühlsteinschärfer und Johan Engelbert, dem Müller.
Aus einem Kirchenbuch-Eintrag erfahren wir von einer Tochter, Johanna Cornelia Margaretha, welche 1862 in Kirdorf verstarb. Wer wann von dieser Familie abwanderte, wissen wir
leider nicht. Vermutlich setzte sich bereits Johan Engelbert nach Odenkirchen ab, wenn auch offiziell erst dessen Sohn, Johann Heinrich , die Mühle in Güdderath 1884 erwarb:
"Still und verträumt liegt im Güdderather Bruch an der Niers die alte Mühle. Ehemals gehörte sie zum Güddera- Ein Hinweis darauf wurde gegeben, daß zwei weitere Mühlen von Roosen'schen Müllern betrieben wurden: Heinrich Roosen als Pächter der Brempter Mühle (ca. 1822), im heutigen Gebiet Niederkrüchten und Johan Jacob Roosen als Pächter oder Besitzer (?)
der Lüttelforster Mühle (ca. 1849), Gemeinde Schwalmtal. Beide Mühlen existieren allerdings nicht mehr. Der Besitzstand von Johan Jacob Roosen zur Zeit 1829 wird vom heutigen Besitzer der Mühle, Herrn R. bestritten; die Daten für den Nachweis sollen allerdings im Staatsarchiv Düsseldorf
vorliegen.
Hier geht's zu Die Geschichte der Roosen's in Köln - speziell die von Konsul Gustav V. Roosen
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