Mit
der
Victoria-Front wurde
unter weitgehendster Anpassung aller
Einrichtungen an die technischen und wirtschaftlichen Erfordernisse des
Druckereibetriebes eine Druckmaschine von bisher unerreichter
Voll-
kommenheit entwickelt. Die Aufgabe, eine druckstarke und dabei schnell-
laufende Zylinderdruckmaschine mit großer
Farbkraft und
schmierfreier Frontbogenauslage zu schaffen, die sich auch in der
Preisgestaltung
der Wirtschaftlichkeit des Druckereibetriebes
nichts entgegenstellt, fand
ihre Lösung durch die
glückliche Vereinigug der vorzüge des Stop-
zylinderprinzips mit denen der Zweitourenpresse. [...]
Durch
die
Anwendung des
Victoria-Front-Prinzips gelang es, dem Antrieb
aller Druckmechanismen wie dem Papierlauf und dem
Druckvorgang selbst
einen so folgerichtigen Ablauf zu
sichern, dass die damit erreichbare
qualitative und quanitative
Leistung den heutigen Stand der Technik weit
überragt.
Schon
die
äußere Gestaltung
läßt
eine grundsätzliche Abkehr von allen Überlieferungen
im Druckmaschinen erkennen. In dem seit bald 5 Jahr-
zehnten gepflegten
Victoria-Prinzip liegt es begründet, daß sich aus
der zweckmäßigsten konstruktiven Lösung
auch die äußere Form ergibt.
In dieser spiegeln sich
bei der Victoria-Front Übersichtlichkeit, Schnellichkeit
und
Druckkraft wider.
Der
umlaufende Kurbelbetrieb
der Stopzylindermaschine führt in
einfachster Weise zu stoßfreier Karrenumkehr. Der
Druckzylinder macht die gleiche Bewegung mit, bleibt also sets mit dem
Karren im Eingriff, im Gegensatz zur Stopzylinder-
oder Zweitouren-
maschine. Die durch denKurbelantrieb
stoßfreie Umkehr des Karrens überträgt sich
dadurch ohne weiteres auch auf die Umkehr des Druckzylinders. Die
flache Bauart begünstigt außerdem eine
überaus kräftige Durchbildung aller
drucktragenden
und druckausübenden Maschinenteile, so daß durch
Auswertung der jüngsten drucktechnischen Erkenntnisse eine das
erforderliche Maß bei weitem überragende
Druckkraftsteigerung wirksam wird. Die Vorzüge des
Victoria-Zylinder-Farb-
werks mit seinen raumsparenden,
pyramidenförmigen Aufbau, seiner während
des Ganges
verstellbaren seitlichen Verreibung und mit seinen austauschbaren
Massewalzen machen dieses Farbwerk für eine
Hochleistungsmaschine wie Victoria-Front besonders geeignet. Von der
Zweitourenpresse wurde der im
natürlichen Ablauf des
Druckvorganges erfolgende Frontbogenausgang
übernommen. Unter
Umgehung der Nachteile vereinigt die Victoria-Front
somit die Vorteile
der bekannten Druckmaschinenarten, was aus den Einzeldarstellungen im
nachfolgenden Text noch deutlicher erkennbar wird.
Gradliniger
horizontaler Bogenlauf
Die
Bogenzuführung vom Stabeltisch zum Druckzylinder und von
dort zur Auslage ist geradlinig und vollkommen horizontal. Der bedrucke
Bogen hat also weder Wendevorrichtungen zu passieren noch kommt eine
bedruckte Seite mit irgendwelchen anderen Ausführmechanismen
in Berührung, die immer die Gefahr des Verschmierens mit sich
bringen. Von dem auf der Schnittzeichnung rechts unten erkennbaren
hohen Papierstapel wird der oberste Bogen durch die Saugdüsen
des Bogenanlegers abgehoben und
der Bandleitung übergeben.
Diese führt den Bogen zu der am Ende des völlig
horizontalen Tisches vorgesehenen Voranlage. Nachdem der Bogen dort
durch eine Ziehmarke auch seitlich registerhaltig ausgerichtet ist,
übernimmt ihn die mit Saugluft arbeitenden arbeitende
Schwinganlage und läßt ihn in zeitweiligem
Zusammenlauf mit dem zum Druckgang anlaufenden Druckzylinder auf diesen
übergeben. Im Moment der Bogenübergabe an die
Zylindergreifer wird die Luftzuführung der Schwinganlage
umgesteuert. Den Düsen entströhmt Blasluft, und diese
streicht den Bogen fest an den Zylinder. Im Zusammenwirken mit den
einzelnen gefederten Zylindergreifern, die den einmal
erfaßten Bogen auch bis zur Druckbeendigung festgehalten,
werden Passerschwierigkeiten von vornherein ausgeschaltet.
Für die Drucktrocknung ist es wertvoll, daß vom Druckzylinder bis zur Auslage immer drei, bei der kleineren Type sogar vier Bogen unterwegs sind.
Die aufgedruckte Farbe hat also genügend Zeit, um soweit in das Papier einzuschlagen, daß ein Durchschießen der Auflage selbst bei farbreichen Flächen- und Bilderdruck nur selten notwendig ist.
Schnellaufende
Maschine für den Druck schwerer Bilder- und Flächen-
formen verlangen einen Unterbau, der auch
stärksten Druckbean- spruchungen standhält. Das
Grundgestell der Victoria-Front mit den harten Laufbahnen
läßt eine besondere Versteifung an den Stellen
erkennen, die den Druck aufzunehmen haben. Unter dem Druckzylinder sind
die Massen zusammengefaßt und die Laufbahnen damit
so
kräftig unterstützt, daß allen
Druckbelastungen ausreichender Widerstand entgegengesetzt wird.
Diese Konstruktion gab unseren Victoria-Schnellpressen von jeher ihren Ruf: Der in breiten Lagern ruhende Hauptantrieb mit kräftiger Gegenkurbel gibt die Gewißheit, daß die Maschine allen Geschwindigkeiten zu folgen, ohne daß nachteilige Lagerdrücke und Biegungsbeanspruchungen zu befürchten wären, wie sie bei einfachen Antrieben ohne Gegenkurbel nur zu leicht auftreten.
Satzgröße normal mm |
Papiergröße mm |
Innere
Schließ- rahmenweite mm |
stündliche Druck- leistung |
Aufstellungsraum mm Länge Breite |
Reingewicht ungefähr kg |
Kraftbedarf kw |
410
x 520
500
x 670
|
460
x 610
560
x 760
|
430
x 560
530
x 710
|
3500
3000
|
3200
1550
3500
1700
|
2800
3350
|
2,2
3
|