Zwei Tatsachen sind es, die unserem Albrecht Pfister, dem
Sekretär des Fürstbischofs Georg I. von Schaumberg
(1459 – 1475) Unsterblichkeit eingetragen haben:
Erstens, weil er in den Jahren 1460 bis 1464, also vor mehr als einem
halben Jahrtausend, Bücher mit beweglichen und gegossenen
Buchstaben in deutscher Sprache gedruckt hat, und zweitens, weil er
Bücher mit Bildern herausgebracht hat.
So seinen Erstdruck, betitelt: „Ackermann aus
Böhmen“, jenes sprachgewaltige Werk des Joh. von
Saaz, so seinen Zweitdruck, Ulrich Boners Fabelbuch
„Edelstein“, datiert vom 14. Febr. 1461, an dessen
Schluß die Worte stehen:
Das erste Buch in unserer Muttersprache gedruckt zu haben, diese Ehre gebührt unstreitig dem Bamberger Albrecht Pfister. Dies hat kein Geringerer als Lessing anerkannt.„ . . . zu Bamberg dies puchleyn geendet ist.
Nach der gepurt unsers herrn ihesucrist.
Do man zalt tausend unde vierhundert jar.
Und im einundsechzigsten das ist war.
An sant valenteinstag.
Got bhüt uns vor seiner plag. Amen.“
Man vergegenwärtige sich, dass der Vielmillionen-Bestand unserer Bibliotheken, Büchereien und Buchhandlungen an deutschen Werken zurückgeht auf diesen einen Mann, der sagt:
„Ich hon gedacht, ob ich zu teutsch mecht bringen das puchleyn.“
Pfisters Persönlichkeit, seine Wohlhabenheit und seine
Vorliebe für volkstümliche Dichtungen
ermöglichten in rascher Folge neun Drucke, deren Einzelwert
sechsstellig auszudrücken ist. Nur wenige Exemplare sind uns
erhalten geblieben; Bamberg besitzt keines.
Das heutige Bamberg mit seinen 600 Jüngern der „Schwarzen Kunst“ weiß, dass Pfister einzig dasteht unter den Druckern der Frühzeit.